Denkmalschutzimmobilie Haus Weistropp, Dresden

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Ein Denkmal mit Geschichte

Die Denkmalimmobilie "Haus Weistropp" befindet sich im Dresdner Umland und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die schon im 13. Jahrhundert beginnt. Das Geschlecht der Militzer errichtete die Burg im Bereich der Grenzmark der Markgrafenschaft Meißen auf einem Bergrücken als Trutzburg gegen die slawischen Stämme. Diese Burg ist heute nicht mehr erlebbar, kleinere Wandflächen im Erdgeschoss zeigen jedoch noch im Gebäudeinneren die Struktur des Bergfriedes auf.

1769 übernimmt Graf Curt Adolph von Tottleben die heutige Denkmalimmobilie; das Gebäude wird auf der Nordseite um eine Fensterachse verlängert. 1822 erwirbt der Kaiserlich Österreichische Generalkonsul Jacob von Krause das Gebäude und baut es aus. Es entstehen mehrere Gebäudekomplexe auf dem Gelände, unter anderem das "Haus Weistropp" mit Stallungen. Das Gut wird noch einmal vor der Enteignung verkauft und landwirtschaftlich erweitert, am Gebäude werden letzte Terrassen angebaut und der heute noch sichtbare Bestand vollendet. Nach 1945 wird dort eine Schule errichtet, weiterhin dient es als Landwirtschaftsbetrieb.

Historisch wertvoll

Heute besteht die Denkmalimmobilie aus mehreren Bau- und Gebäudeteilen. Das gesamte Objekt ist historisch sehr wertvoll und steht deshalb als Einzeldenkmal und Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. Das Gebäude ist im Erdgeschoss in massiver Bauweise als traditioneller Natursteinbau errichtet. Unter dem Erdgeschoss befindet sich ein in traditioneller Bauweise errichteter Keller, der in Ausmaß und Größe einen Vorgängerbau erkennen lässt.

Im Bereich des Kellergeschosses bestehen die Gewölbedecken aus Sandstein und handgeformten Ziegeln. Die Ziegelgewölbe im Erdgeschoss sind als Kreuzgewölbe errichtet und zeigen die Nutzung als ehemaliges Stallgebäude. Das Gebäude ist als typisches Bauernhaus errichtet. Die Außenwände sind teilweise aus Naturstein erstellt. Fachwerkwände im Gebäudeinneren und auch teilweise auf der Gebäudeaußenseite runden die bauhistorische Mehrfachüberformung ab. Die Decken aller Erdgeschoss- und Obergeschossräume bestehen aus Holzbalkendecken mit teilweise überdimensionierten Holzbalken mit einer Höhe von 35 bis 40 cm.

Im Bereich der Gewölbe sind die Deckenbalken über den Gewölbedecken auf Abstandsziegeln errichtet. Die Decken der Treppenhäuser sind ebenfalls in traditioneller Holzbauweise hergestellt. Die Fassaden sind schlicht und schmucklos gegliedert und erstellt.

Im Mittelbereich, auf der Ostseite des Gebäudes, ist eine historische Zahnleiste noch erhalten. In diesem Bereich war historisch ein Giebeldreieck vorhanden. Neue Gebäudeteile, Anbauten und historisch nicht wertvolle Strukturen der Denkmalimmobilie werden abgerissen und das Gebäude wieder auf die historisch nachweisbare Struktur zurückgeführt.

Das Hauptdach weist im Bestand eine Deckung aus Bitumenwellplatten auf, diese Deckungsart wird entfernt und gegen eine Biberschwanzdeckung ausgetauscht. Das Hauptdach wird durch kleine Fledermausgauben auf der Ostseite ergänzt, die westliche Dachfläche wird mit größeren Gauben ausgeführt. Die Gaubenaußenwände im Dach werden in die Dachdeckung übernommen und mit rotem Biberschwanzziegeln vertikal verkleidet bzw. die Kehlen ausgedeckt.

Die interne Erschließung des Gebäudes erfolgt hofseitig über ein bestehendes Treppenhaus, die westliche Erschließung erfolgt über eine im Bestand vorhandene Erschließungsachse ins 1. Obergeschoss. Zur giebelseitigen Erschließung im Norden wird eine Stahltreppe inkl. Podest neu errichtet. Das bestehende Treppenhaus bleibt in Größe und Struktur erhalten. Nach Befundlage wird das Treppenhaus wieder mit Ornamenten und historischen Geländern ergänzt. Die Denkmalimmobilie erhält Terrassen im Erdgeschoss zum Hofinnenbereich, an der Westfassade und am südlichen Giebel. Balkone werden ebenfalls auf der Westfassade angebracht, bauliche Anlagen an der Ostfassade sind nicht gestattet.

Neben der grundlegenden Sanierung des Gebäudes werden auch Änderungen im Raumkonzept ausgeführt. Die schlichte Architektur wird in großen Teilen beibehalten. Die hochwertige Sanierung und Instandsetzung des Gebäudes erfolgt unter Einhaltung des Denkmalschutzes.