Denkmalimmobilien: Eine ehrliche Abwägung

Keine Investition ist perfekt – auch Denkmalimmobilien nicht. Doch wer die Vor- und Nachteile kennt und realistisch einordnet, trifft eine fundierte Entscheidung für oder gegen eine Denkmalimmobilie. Was spricht dafür, was dagegen? Und wie fallen die Argumente in der Praxis ins Gewicht. Eines vorweg: Die Vorteile überwiegen deutlich – doch Transparenz gehört zu guter Beratung. Deshalb sprechen wir auch über die Herausforderungen, die mit denkmalgeschützten Immobilien verbunden sein können.

Die Vorteile: Warum Denkmalimmobilien überzeugen

Steuervorteile, die den Unterschied machen

Der größte finanzielle Vorteil liegt in der Denkmal-AfA: Sie können die Sanierungskosten über zwölf Jahre steuerlich absetzen – in den ersten acht Jahren jeweils 9 Prozent, danach vier Jahre je 7 Prozent. Das ist ein erheblicher Hebel, den normale Immobilien nicht bieten. Bei Sanierungskosten von beispielsweise 1,2 Millionen Euro schreiben Sie jährlich 108.000 Euro ab – bei einem Grenzsteuersatz von 42 Prozent entspricht das einer Steuerersparnis von über 45.000 Euro pro Jahr.

Hinzu kommt: Auch der Gebäudewert selbst ist mit 2,5 Prozent jährlich absetzbar. Diese Kombination macht Denkmalimmobilien zu einem der letzten legalen Steuerschlupflöcher, die der Gesetzgeber Privatanlegern noch bietet. In unserer Beispielrechnung erklären wir Ihnen die technischen Details dieser Abschreibung und was das konkret für Sie bedeutet: deutlich weniger Steuerlast, deutlich bessere Rendite.

Einzigartigkeit, die nicht kopierbar ist

Ornamente an Türen und Decken, Stuckarbeiten von Handwerksmeistern, maßgefertigte Details, die es heute so nicht mehr gibt – Denkmalimmobilien besitzen einen Charme, den moderne Neubauten schlicht nicht erreichen können. Diese Einzigartigkeit ist nicht nur emotional wertvoll, sondern auch wirtschaftlich relevant: Was selten ist, bleibt begehrt. Was begehrt bleibt, behält seinen Wert.

Mieter sind bereit, für diesen besonderen Charakter höhere Mieten zu zahlen. Studien zeigen: Fast die Hälfte der Deutschen findet es attraktiv, in einem Denkmal zu wohnen, zwei Drittel würden dafür sogar mehr bezahlen. Diese Nachfrage schafft stabile Vermietungsquoten und überdurchschnittliche Mietrenditen.

Lage, Lage, Lage – und Denkmalimmobilien haben sie

Denkmalgeschützte Gebäude stammen aus Epochen, in denen die besten Lagen bereits bebaut waren: zentrale Innenstadtlagen, etablierte Viertel, gewachsene Quartiere mit Infrastruktur. Während Neubauten oft an den Stadtrand gedrängt werden, stehen Denkmäler dort, wo das Leben pulsiert.

Diese Lagen waren gestern begehrt, sind es heute und werden es morgen sein. Zentrale Stadtlagen gewinnen nicht an Beliebigkeit, sondern an Wert – besonders in Zeiten, in denen urbanes Leben und kurze Wege wieder geschätzt werden. Sie investieren also nicht nur in ein Gebäude, sondern in eine Lage mit langfristigem Potenzial.

Wertstabilität durch Seltenheit

Nur ein Bruchteil aller Immobilien in Deutschland steht unter Denkmalschutz. Diese Seltenheit macht sie zu einer exklusiven Anlageklasse. Während beliebige Neubauten massenhaft entstehen können, bleibt die Anzahl denkmalgeschützter Gebäude per Definition begrenzt. Knappe Güter behalten ihren Wert – ein Grundprinzip der Marktwirtschaft.

Der Denkmalschutz selbst wirkt dabei wie eine Qualitätssicherung: Substanz und Charakter des Gebäudes bleiben erhalten, willkürliche Veränderungen sind nicht möglich. Das schützt Ihren Wert langfristig.

Inflationsschutz durch Sachwert

Als physisches Asset bieten Immobilien grundsätzlich Inflationsschutz – Denkmalimmobilien aufgrund ihrer Besonderheiten umso mehr. Während Geldwerte an Kaufkraft verlieren, bleibt Ihre Immobilie bestehen. Mieten passen sich im Zeitverlauf der Inflation an, Ihr Darlehen verliert real an Wert. Ein doppelter Effekt zu Ihren Gunsten.

Altersvorsorge mit Substanz

Nach Ablauf der Abschreibungsphase und vollständiger oder weitgehender Tilgung besitzen Sie eine Immobilie, die kontinuierlich Erträge generiert. Diese können Sie nutzen, an die nächste Generation weitergeben oder als zusätzliche Altersvorsorge behalten. Anders als Versicherungsprodukte oder Fonds haben Sie hier einen echten, anfassbaren Wert geschaffen.

Die Herausforderungen: Was Sie wissen sollten

Transparenz bedeutet auch, über potenzielle Nachteile zu sprechen. Diese wiegen aus unserer Sicht nicht so schwer wie die Vorteile – aber sie existieren, und Sie sollten sie kennen.

Denkmalschutz-Auflagen erfordern Abstimmung

Veränderungen an der Fassade oder an tragenden Elementen bedürfen der Zustimmung der Denkmalschutzbehörde. Das kann bedeuten: Sie können nicht einfach neue Fenster einbauen oder die Fassade neu streichen, ohne dies abzustimmen. Für manche Investoren fühlt sich das einschränkend an.

Die Realität: Bei sanierten Denkmalimmobilien ist diese Arbeit bereits erledigt – Sie kaufen schlüsselfertig. Spätere Änderungen betreffen meist ohnehin nur größere Umbauten, nicht den normalen Wohnbetrieb. Und: Diese Auflagen sichern ja gerade den Wert, den Sie schätzen. Was alle verändern könnten, wäre nicht mehr einzigartig.

Kleinteilige Grundrisse entsprechen nicht jedem Geschmack

Viele Denkmalimmobilien stammen aus Zeiten, in denen anders gelebt wurde: kleinere Zimmer, mehr Räume, weniger offene Flächen. Wer großzügige Lofts mit 80 Quadratmeter Wohn-Ess-Bereich sucht, wird bei klassischen Gründerzeithäusern seltener fündig.

Die Realität: Genau diese Aufteilung schätzen viele Mieter – separate Räume für Home-Office, Kinderzimmer, Gästezimmer. Nicht jeder will offene Lofts. Und: Viele Sanierungen kombinieren heute geschickt historischen Charme mit modernen Grundrissen, wo es denkmalpflegerisch möglich ist. Die Auswahl ist größer, als Sie denken.

Höhere Anschaffungskosten durch Sanierung

Eine unsanierte Denkmalimmobilie plus Sanierung kostet in der Summe oft mehr als ein vergleichbarer Neubau – zumindest auf den ersten Blick. Diese höheren Kosten schrecken manchen Investor ab.

Die Realität: Die Steuervorteile durch die Denkmal-AfA machen diesen Unterschied mehr als wett. Rechnen Sie die tatsächliche Belastung nach Steuerersparnis durch – plötzlich ist die Denkmalimmobilie günstiger als der Neubau. Kontaktieren Sie uns. Wie erstellen eine individuelle Wirtschaftlichkeitsberechnung für Sie.

Längere Haltedauer erforderlich

Um die Steuervorteile vollständig zu nutzen, sollten Sie die Immobilie mindestens zwölf Jahre halten. Wer früher verkauft, verschenkt Abschreibungspotenzial und muss mit Abschlägen beim Verkaufspreis rechnen.

Die Realität: Immobilien sind generell langfristige Investments. Auch bei Neubauten macht ein Verkauf nach fünf Jahren wenig Sinn – Kaufnebenkosten, Finanzierungskosten und Wertsteigerungspotenzial brauchen Zeit. Die zwölf Jahre bei Denkmalimmobilien entsprechen also ohnehin einem vernünftigen Anlagehorizont. Und: Wer länger hält, profitiert noch stärker.

Nicht für jeden Investor geeignet

Ohne ausreichende Steuerlast verpufft der Hauptvorteil der Denkmal-AfA. Wer kaum Steuern zahlt, kann auch kaum welche sparen. Deshalb eignen sich Denkmalimmobilien besonders für Gutverdiener mit entsprechender Steuerbelastung.

Die Realität: Das ist weniger ein Nachteil der Immobilie als vielmehr eine Frage der persönlichen Eignung. Für die Zielgruppe – Menschen mit höherem Einkommen – sind Denkmalimmobilien ideal. Für andere Einkommenssituationen gibt es andere Anlageformen. Jeder investiert dort, wo es für ihn optimal passt. Auf unserer Seite „Für wen lohnt sich die Investition" finden Sie dazu detaillierte Informationen.

Die Abwägung: Was überwiegt?

Wenn Sie die Argumente gegenüberstellen, zeigt sich ein klares Bild: Die Vorteile überwiegen deutlich – sofern Sie zur Zielgruppe gehören und die richtige Immobilie wählen.

Die Vorteile sprechen für sich:

  • Erhebliche Steuerersparnisse über zwölf Jahre
  • Einzigartiger Charakter mit hoher Mietnachfrage
  • Zentrale Lagen mit Wertsteigerungspotenzial
  • Seltenheit und damit Wertstabilität
  • Inflationsschutz als Sachwert
  • Langfristige Altersvorsorge

Die Herausforderungen sind überschaubar:

  • Denkmalschutz-Auflagen (sichern gerade den Wert)
  • Kleinteilige Grundrisse (schätzen viele Mieter)
  • Höhere Anschaffungskosten (werden durch Steuern kompensiert)
  • Längere Haltedauer (entspricht sinnvollem Anlagehorizont)
  • Eignung nur für Gutverdiener (für diese Gruppe aber ideal)

Die meisten „Nachteile" entpuppen sich bei genauer Betrachtung schlussendlich doch als Vorteile oder als Frage der richtigen Objektauswahl. Die echten Herausforderungen – höhere Anschaffungskosten und längere Haltedauer – werden durch die Steuervorteile mehr als ausgeglichen.

Für wen das Pro eindeutig überwiegt

Wenn Sie sich in folgenden Punkten wiederfinden, sprechen die Argumente klar für eine Denkmalimmobilie:

  • Ihr zu versteuerndes Einkommen liegt über 40.000 Euro (ledig) bzw. 80.000 Euro (verheiratet)
  • Sie planen einen Anlagehorizont von mindestens zwölf Jahren, besser länger
  • Sie schätzen Sachwerte und suchen Inflationsschutz
  • Sie möchten Ihre Steuerlast legal und effektiv optimieren
  • Sie suchen eine Immobilie mit besonderem Charakter statt beliebiger Massenware
  • Sie bevorzugen zentrale Lagen mit langfristigem Potenzial
  • Sie bauen Vermögen auf oder sichern Ihre Altersvorsorge

Treffen mehrere dieser Punkte auf Sie zu? Dann sollten Sie Denkmalimmobilien ernsthaft in Betracht ziehen. Die Vorteile überwiegen in Ihrer Situation deutlich.

Unser Fazit: Eine kluge Wahl für die richtige Zielgruppe

Denkmalimmobilien sind nicht für jeden die optimale Lösung – müssen sie auch nicht sein. Aber für Gutverdiener mit langfristigem Anlagehorizont bieten sie eine Kombination aus Steuervorteilen, Wertstabilität und Rendite, die andere Anlageformen nicht erreichen. Die vermeintlichen Nachteile entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als überschaubar oder sogar als versteckte Vorteile.

Wer heute in eine gut gelegene, sorgfältig sanierte Denkmalimmobilie investiert, erwirbt nicht nur Quadratmeter, sondern ein Stück Geschichte mit Zukunft. Ein Sachwert, der Inflation trotzt, Steuern spart und langfristig Erträge generiert. Eine Investition, die Sie nach zwölf Jahren nicht bereuen, sondern schätzen werden – wenn Sie dann auf über ein Jahrzehnt Steuerersparnisse und kontinuierliche Mieteinnahmen zurückblicken.

Die Frage ist also nicht, ob Denkmalimmobilien Vor- und Nachteile haben – die hat jede Anlageform. Die Frage ist, ob die Vorteile für Ihre Situation so deutlich überwiegen, dass die Herausforderungen vernachlässigbar werden. Nach unserer Erfahrung lautet die Antwort für die meisten Gutverdiener: eindeutig ja.


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