Denkmalimmobilie Südvorstadt Palais, Leipzig
Denkmalgeschützt und erhaltenswert
Die straßenseitige Fassade des denkmalgeschützten Vorderhauses wird in der bestehenden historischen Form überarbeitet und wiederhergestellt. Fehlende Einzelteile in der Ornamentik werden nach dem ursprünglichen Vorbild bzw. in Abstimmung mit dem Referat für Denkmalschutz erneuert. Bekrönungen und Vorsprünge werden mit Titanzink verblecht. Die Gestaltung und Farbgebung der Straßenfassade erfolgt in Abstimmung mit dem Referat für Denkmalschutz. Die bestehenden Wärmedämmsysteme auf der Hoffassade des Vorderhauses sowie im Hinterhaus zum Innenhof hin werden brandschutztechnisch ertüchtigt. Die Hauseingangstür und die Hoftür des Vorderhauses werden in Absprache mit dem Denkmalschutz tischlergerecht aufgearbeitet. Die Haustür des Hinterhauses wird erneuert. In den Bereichen der Haustüren des Vorderhauses und des Hinterhauses werden Klingelanlagen mit integrierter Gegensprechanlage und Kamera installiert.
Aufwendig restauriert
Die vorhandenen Stufen und Fliesen in beiden Hauseingangsbereichen werden gesäubert oder, falls materialbedingt erforderlich, erneuert. Die gesamten hölzernen Treppenanlagen im Vorderhaus und im Hinterhaus (Tritt und Setzstufen, Podeste, Treppenwangen und Handlauf) werden abgeschliffen und, wo nötig, tischlergerecht ausgebessert. Danach werden die Treppenanlagen lackiert bzw. gestrichen. Die Treppengeländer sowie die Handläufe werden aufgearbeitet und ebenfalls lackiert bzw. gestrichen. Die Schadstellen des vorhandenen Putzes an Wänden der Treppenhäuser werden erneuert. Sämtliche Putzflächen werden vor dem Neuanstrich vollflächig gespachtelt. Es wird eine Befunduntersuchung bzgl. eventuell vorhandener alter Treppenhausmalereien durchgeführt. Die malergerechte Gestaltung der Treppenhäuser erfolgt in Abstimmung mit dem Referat für Denkmalschutz.
Alle Geschosse des Vorderhauses, ausgenommen das Kellergeschoss werden, zusätzlich zur Treppe, über einen neu eingebauten Fahrstuhl erschlossen. Die historischen Wohnungseingangstüren und die Abstellkammertüren auf den Zwischenpodesten des Vorderhauses werden aufgearbeitet. Dazu werden die Türen abgeschliffen, gespachtelt, grundiert und nach Vorgabe des Denkmalamtes gestrichen. Um einen verbesserten Schall und Brandschutz zu erzielen, erhalten die Wohnungseingangstüren eine 3-seitig umlaufende Gummilippendichtung. Eventuell vorhandene Briefkastenschlitze werden tischlergerecht geschlossen. Zur Verbesserung des Einbruchschutzes werden bei den historischen Wohnungseingangstüren Zusatzschlösser eingebaut. Neu herzustellende Wohnungseingangstüren im Vorderhaus werden dem historischen Erscheinungsbild in Form und Farbe angepasst. Die Wohnungseingangstüren erhalten einen Sicherheitsbeschlag mit Zylinder und einen Obertürschließer. Außerdem erhalten sie eine zweckentsprechende hochwertige und formschöne Drückergarnitur.
Im Hinterhaus werden neue Wohnungseingangstüren nach technischen Anforderungen eingebaut. Die Abstellkammern des Hinterhauses erhalten ebenfalls neue Türen nach technischen Anforderungen. Die Abstellkammern im Hinterhaus dürfen aus brandschutztechnischen Gründen nicht genutzt werden. Zu diesen Räumen hat nur die Hausverwaltung Zutritt. Im gesamten Haus wird eine Schließanlage eingebaut. Der Wohnungstürschlüssel schließt ebenso die Hauseingangstüren, die Kellertür, die Abstellkammertür im Vorderhaus, den Briefkasten sowie den jeweiligen zur Wohnung gehörenden Kellerraum. Im Treppenhauskopf der Treppenhäuser wird bei Erfordernis ein Rauch- und Wärmeabzug gemäß behördlichen Aussagen eingebaut. Die Beleuchtung der Treppenhäuser erfolgt durch formschöne Lampen mit Schaltung über ein Verzögerungsrelais. Neben jeder Wohnungseingangstür wird ein Klingel- und Lichtschalter angebracht. Es wird eine Briefkastenanlage mit der zu den Mietbereichen passenden Anzahl an Briefkästen montiert.
Fachgerechte Sanierung
Die Sanierung der Dachgeschosse erfolgt nach den anerkannten Regeln und dem Stand der Technik sowie den Maßgaben des Statikers und des Holzschutzgutachters. Die bestehende Dachdeckung wird erneuert. Eine Wärmeisolierung mit mineralischen Wärmedämmstoffen wird nach Vorgabe der Wärmeschutzberechnung neu eingebaut. Sämtliche Dachanschlüsse, Dachrinnen und Fallrohre werden in Titanzink ausgeführt. Wo erforderlich, werden die Fenster im Dachgeschoss als zweiter Rettungsweg ausgebildet.
Denkmalschutz trifft Moderne
Durch den Einbau von modernen Bädern in jeder Wohneinheit und durch Veränderungen im ursprünglichen Bestand (bei Bedarf teilweise Abbruch bzw. Neuaufbau von Zwischenwänden) erhalten die Wohnungen einen dem heutigen Standard entsprechenden Zuschnitt. Der bestehende Wandputz wird auf Hohlstellen untersucht. Erforderlichenfalls werden Flächen abgeschlagen und neu verputzt. Die bestehenden Elektro-, Sanitär- und Gasinstallationen sowie eventuell eingebaute Heizungsinstallationen mit allen Zu- und Ableitungen werden entfernt. Nach Durchführung dieser Maßnahmen wird ein Zustand der Wohnungen erreicht, der einem Rohbau entspricht und die Grundlage für eine fachlich qualifizierte Sanierung dargestellt. Grundsätzlich werden aufgrund der Konstruktion alle Decken im Dachgeschossbereich abgehängt.